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Grundlagen

Wollen-Können-Tun

Sozialpsychologisches Handlungsmodell: Wollen-Können-Tun

Die Grundlagen weisen auf substanzielle Potenziale zur Reduktion des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen in der Stadt Zürich und anderen Städten hin.

Die Frage ist, wie sich diese Potenziale ausschöpfen lassen. Dabei haben die Entscheidungen und Verhaltensweisen der Einwohner/innen einer Stadt einen beträchtlichen Einfluss. Folglich braucht es ein vertieftes Verständnis davon, wie Verhalten und Entscheidungen erklärt werden können und wie diese in den Kontext einer Stadt eingebettet sind. Dieses Wissen hilft, Massnahmen und Instrumente zur Ausschöpfung dieser Reduktionspotenziale zu entwickeln.

Aus diesem Grund entwickelte Energieforschung Stadt Zürich ein sozialpsychologisches Handlungsmodell, welches in verschiedenen Projekten mit Fokus auf Entscheidungen oder Verhalten angewendet wird.

Sozialpsychologisches Handlungsmodell «Wollen-Können-Tun» (vereinfachte Abbildung, Wissenschaftsbeitrag FP-1.4).

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Das Wollen-Können-Tun-Modell

Das «Wollen-Können-Tun»-Modell basiert auf sozialpsychologischen Entscheidungs- und Verhaltenstheorien und modelliert Entscheidungen oder Verhalten anhand der drei Faktoren Wollen (Motivation), Können (Handlungsspielraum) und Tun (Entscheid oder Verhalten):

  • Wollen: Die Motivation, eine bestimmte Handlung auszuführen, basiert auf materiell-egoistischen Überlegungen, auf sozialen Überlegungen und auf moralischen Überlegungen.
  • Können: Ist die Motivation für eine Handlung gegeben, müssen die dafür notwendigen Gelegenheiten und Fähigkeiten bestehen, um diese Handlung ausführen zu können.
  • Tun: Sind die Motivation sowie die Gelegenheiten und die Fähigkeiten gegeben, resultiert die Absicht, die Handlung umzusetzen. Im letzten Schritt muss die Handlung in die Tat umgesetzt werden

Das Modell postuliert, dass alle drei Faktoren erfüllt sein müssen, damit eine bestimmte Handlung ausgeführt wird. Mit anderen Worten: Sowohl motivationale Faktoren (Wollen) wie auch Faktoren des Kontexts, der Infrastruktur sowie der Ressourcenverfügbarkeit (Können) sind wichtig, damit jemand eine Verhaltensabsicht entwickelt und in die Tat umsetzt (Tun). Obenstehende Abbildung zeigt das Zusammenspiel zwischen Wollen, Können und Tun im Hinblick auf die Umsetzung eines bestimmten Verhaltens auf.

Hinweise auf Hemmnisse

Die Analyse des Wollens, Könnens und Tuns gibt Hinweise darauf, weshalb ein bestimmtes Verhalten umgesetzt wird oder eben nicht. Anhand des Modells lässt sich auch analysieren, auf welcher Ebene mögliche Hemmnisse bestehen. Entsprechend gibt das Wollen-Können-Tun-Modell Hinweise, auf welchen Ebenen und mit welchen Instrumenten das Verhalten beeinflusst werden kann. Die Instrumente unterscheiden sich je nachdem, ob die Motivation gefördert, ein Handlungsspielraum erweitert oder die Tatumsetzung angeregt werden soll.